Tipps für Individualreisende abseits der großen Hotelanlagen
- Puerto de Mogán
- Playa de Amadores
- Dünen von Maspalomas
- Agaete & Puerto de las Nieves
- Las Palmas & Altstadt La Vegueta
- Roque Nublo
Gran Canaria im Februar – Strandurlaub mitten im Winter?
Nach Arbeit, Halbzeit im berufsbegleitendem Studium und der ersten eingereichten Bachelorarbeit, ergab sich im Februar endlich die Möglichkeit für eine Woche sehnsüchtig erwarteten URLAUB. Aber wohin für 1 Woche? Schön warm sollte es schon sein – und das Mitten im österreichischen Winter? Nach längerem Überlegen blieben wir doch an den Kanaren hängen. Dort soll es auch im Februar um die 23°C haben. Teneriffa kannten wir schon, deshalb entschieden wir uns diesmal für Gran Canaria. Ich war ehrlich gesagt anfangs nicht so begeistert, da ich meine MaturaReise auf Gran Canaria verbrachte und die Insel eher als zugebauten Party- Ort in Erinnerung hatte. Ich ließ mich aber doch überzeugen der Insel noch eine Chance zu geben – und wurde eines Besseren belehrt.



Anreise: Nur 4,5 Stunden Flug von München
Nach einem Direktflug von München (ca. 4,5 Stunden) durften wir uns schon über Meer, Sonne, Strände, Berge und Küstenlandschaft freuen. Wir haben uns ein Auto ausgeliehen und das erste Mal Unterkünfte über AirBnB gebucht. Auf dem Weg vom Flughafen blieben wir gleich mal in Maspalomas stehen und gönnten uns unser erstes Cerveza und ein gemütliches Mittagessen am Strand. Dann ging es weiter nach Puerto de Mogan, wo wir die ersten 3 Nächte verbrachten. Dieses gemütliche Dorf gilt als das „kleine Venedig“ Gran Canaria’s und befindet sich im Südwesten der Insel (ca. 40 min Fahrzeit vom Flughafen). Unser Appartement war nur ein paar Gehminuten von Zentrum & Strand entfernt, das Auto hätten wir dort eigentlich nicht gebraucht. Die Busverbindungen schienen sehr gut ausgebaut zu sein und man kommt wahrscheinlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ganz gut zurecht. Wir verbrachten unsere ersten Tage in der windgeschützten, wunderschönen Bucht und genoßen die Sonne.
Puerto de Mogán – das „kleine Venedig“ Gran Canarias
Wir fanden einige super Restaurants, die Leute waren alle sehr nett und es waren nicht ganz so viele Touristen wie an anderen Orten. Freitags findet dort allerdings immer ein relativ bekannter Markt statt, an dem es dann doch etwas voller wurde in dem kleinen Dorf (obwohl der Markt schlussendlich wegen Regen abgesagt war). Um einen Überblick zu bekommen empfehle ich dir den in ca. 10 Gehminuten zu erreichende Aussichtspunkt “Mirador”. Der Ausblick ist die paar Stufen Aufstieg auf jeden Fall wert und wurde oben sogar von einem Gitarrenspieler musikalisch umrahmt. Am Abend kamen wir eher zufällig an den schönsten Ort um den Sonnenuntergang zu sehen. Am Ende des Dorfes geht man so weit man kann den Fels entlang und findet dort meist auch schon ein paar Leute, die sich gemütlich mit einem Getränk auf diese tolle Stimmung einstimmen. Wenn die Sonne dann endgültig im Meer verschwindet, wurde von einer kleinen Gruppe ein Lied angestimmt, und all-abendlich spielte jemand Gitarre dazu. So lässt sich die Sonne gebührend verabschieden.




Playa de Amadores & Dünen von Maspalomas
Wir besuchten auch die benachbarten Orte und waren vor allem vom Playa de Amadores sehr begeistert. Auch dieser Strand ist künstlich angelegt und befindet sich in einer schönen Bucht. Das Wasser war kristallklar und der Strand so weiß wie kein anderer auf Gran Canaria. Es gibt eine Strandpromenade die den Strand mit dem Dorf Puerto Rico verbindet. Dort findet man dann aber auch spätestens die Hotel-Betonbunker, die ich befürchtete. Wir hielten uns nicht zu lange dort auf, genossen aber den Spaziergang am Meer. Weiter ging es in den Süden der Insel und nach einer kurzen Rundfahrt durch das etwas luxuriöser aussehende Meloneras kamen wir zu den berühmten Dünen von Maspalomas. Da der Tag etwas bewölkt war, war die Temperatur perfekt für einen Spaziergang durch diese riesige Wüstenlandschaft. Am Strand entlang zog sich eine Autobahn von Menschen – anscheinend hielten den Tag mehrere für gut für einen Strandspaziergang geeignet. Je weiter man in den Dünen aber bergauf und bergab marschierte, desto weniger Leute sah man auch.



Über die Berge nach Norden: Agaete & Puerto de las Nieves
Nach 3 Tagen übersiedelten wir in den Norden der Insel, in die Hauptstadt Las Palmas. Wir entschieden uns, nicht über die gut ausgebaute Autobahn im Osten hinauf zu fahren, sondern durch die Berge im Westen der Insel. Die Straßen sind auch hier in gutem Zustand, zwar etwas schmäler und kurviger, aber auf jeden Fall eine Fahrt wert. So sahen wir auch ein bisschen abgelegenere kleine Dörfer und viele Zuckerrohr- & Bananenplantagen. Wir hielten dann im Norden in dem kleinen Ort Agaete. Das Zentrum selbst ist sehr klein, aber der naheliegende Hafenort Puerto de las Nieves lädt zum Verweilen ein. Hier erwarten dich zahlreiche nette kleine Fischrestaurants während du den Ausblick auf die Steilküsten genießt.




Las Palmas de Gran Canaria – Strand, Kultur & Flair
Auch in Las Palmas waren wir wieder von der Freundlichkeit der Kanarios begeistert. Obwohl die größte Stadt der Kanarischen Inseln Heimat für fast 400.000 Einwohner ist, fühlte es sich trotzdem nicht nach einer Großstadt an. Wir waren in der Nähe des Auditorios untergebracht, also ganz am anderen Ende von der Altstadt “La Vegueta”. Die Busverbindungen sind aber auch hier super. Die Altstadt mit der riesigen Kathedrale, dem Mercado und dem Casa Colon ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch die belebten Straßen rundherum mit tollen Shops laden zum durchspazieren ein. Am Besten gefiel uns aber der Strand direkt vor unsererem Appartement, nicht nur uns – auch zahlreichen Surfern. Weiter östlich, entlang des über 3km langen Stadtstrandes, wurden die Wellen etwas weniger und viele Sonnenanbeter genoßen dort entspannte Nachmittage.





Sportevent: TransGranCanaria Ultra Trail
An unserem ersten Abend in Las Palmas kamen wir gerade gerade rechtzeitig zu einem großen Event – dem TransGranCanaria Ultra Trail. Eine Wahnsinns- Stimmung, Live Musik, landestypische Tänze und eine tolles Feuerwerk erwarteten die Zuschauer – und Läufer, die um 23 Uhr starteten. Als wir erfuhren, dass die sich auf den Weg von 128km und 7500Hm – in ca. 23 Stunden – machten, konnten wir es kaum glauben – wir waren fasziniert und hatten tiefsten Respekt für die vielen, internationalen Sportler.


Wandern auf Gran Canaria: Roque Nublo
Voll motiviert uns zumindest ein bisschen zu bewegen, wollten wir wenigstens eine kleine Wanderung machen. Über den Roque Nublo haben wir schon einiges gelesen und machten uns schon früh auf den Weg in die Berge, da der Wetterbericht für den Nachmittag nicht so gut aussah. Er zählt mit seinen 1813m zu einem der Wahrzeichen Gran Canarias und schon die Fahrt dorthin wird mit tollen Aussichtspunkten und netten, kleinen Dörfern belohnt. Je weiter wir hinauf kamen, umso nebliger wurde es allerdings – hier hatte der Wetterbericht schon früher als geplant recht behalten, und bald kam auch der Regen und es wurde richtig stürmisch. Wir schafften es aber gerade noch den kurzen Wanderweg vom Parkplatz zu dem berühmten Felsen so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, und auch bald darauf wieder im Auto zu sitzen, es wurde bald richtig ungemütlich. Hier gäbs noch zahlreiche Wanderungen, die wir aber auf unseren nächsten Besuch verschieben müssen.




Fazit: Urlaub auf Gran Canaria lohnt sich!
Gran Canaria ist wirklich eine Reise Wert – auch für alle, die nicht unbedingt ein All-Inclusive-Hotel suchen, gibt es viele Möglichkeiten die Insel zu genießen. Strand, Meer, Kultur, gutes Essen, nette Leute und etwas Bewegung in den Bergen lassen sich hier super verbinden. Wir kommen sicher wieder, um noch die ein oder andere Wanderung nachzuholen :).

